In die OEE fließen diverse Parameter ein wie Stückzahl, Geschwindigkeit, Qualität und Produktionszeit. Berechnet wird die OEE mittels den drei Teilkennzahlen Verfügbarkeitsgrad, Leistungsgrad und Qualitätsgrad.
OEE = Verfügbarkeitsgrad x Leistungsgrad x Qualitätsgrad
Vor Start der Berechnung muss ein idealer Zielwert der Kennzahl errechnet werden, um Abweichungen von der Anlagenproduktivität erkennen zu können. Berechnet wird der Zielwert durch eine ideale ununterbrochene Maschine mit maximaler Geschwindigkeit und ohne Qualitätsverluste. Diese Berechnung ist die Voraussetzung für die Identifikation von Verlusten.
Durch OEE werden nicht genutzte Potentiale von Anlagen aufgezeigt und analysiert, wodurch Verbesserungspotential erkennbar wird.
Die Kennzahl Overall Equipment Effectiveness ist nicht nur relevant für Führungskräfte, sondern auch für Anlagenmitarbeiter, Prozessingenieure und das Management. Jeder dieser Mitarbeiter kann seinen Beitrag zur verbesserten Anlagenproduktivität leisten. Der Anlagenmitarbeiter kann erkennen, ob es Abweichungen zum definierten Soll-Wert gibt und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten. Die Kennzahl wird bei Prozessingenieure zum Ableiten von Verbesserungsmaßnahmen genutzt und das Management regelt in diesem Zusammenhang die personellen und finanziellen Ressourcen. Jeder dieser Mitarbeiter betrachtet die gleiche Kennzahl, aber aus unterschiedlichen Blickwinkeln, mit anderer Aggregation und anderen zeitlichen Horizont. Nicht nur diese Mitarbeitergruppen können die OEE verbessern auch Abteilungen wie die Entwicklung haben maßgeblichen Einfluss auf die Kennzahl.
An das Thema Produktivitätssteigerung kann durch zwei Arten heran gegangen werden. Mittels technischer Optimierung der Zykluszeiten oder Reduktion von OEE-Verlusten. Der Hebel ist meist bei Reduktion von Verlusten kostengünstiger. Auf der Stelle mit den größten Verlusten, wird der Fokus gelegt und mit der Verbesserung begonnen. Für die Arbeit und Berechnung mit der Kennzahl OEE gibt es Voraussetzungen:
- Nur eine Anlage am Prozess beteiligt
- kein ausschließlich manueller Montageprozess
- Messbarer Output (Meter, Stück, Liter)
- Produktion mit gleicher Produktionsgeschwindigkeit
- Keine Einzelstückfertigung
- Hohe Nutzung der verfügbaren Maschinenkapazität
Oftmals wird in der Literatur die Overall Equipment Effectiveness mit Overall Equipment Efficiency bezeichnet und gleichbedeutend verwendet. Jedoch gibt es einen wesentlichen Unterschied.
Der Begriff Effizienz beschreibt die Wirtschaftlichkeit eines Prozesses, weshalb die Kennzahl verbessert wird, wenn ein Ziel mittels weniger Ressourceneinsatz erreicht wird. Ein Beispiel hierfür ist die Mitarbeiterproduktivität. Somit verbessert sich die Effizienz (zugleich die Kennzahl), wenn ein Produkt mit weniger Mitarbeiterstunden gefertigt wurde.
Der Begriff Effektivität wiederum beschreibt das Verhältnis vom erzielten Ergebnis zum definierten Ziel. Somit steigt die Effektivität, wenn beispielsweise die Ausbringung einer Maschine gesteigert wird. Die OEE stellt die erreichte Ausbringung zur definierten Ausbringung gegenüber, weshalb diese Kennzahl die Effektivität einer Anlage beschreibt.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2014, bei welcher fast 300 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Schweiz befragt wurden geht hervor, dass 70% der Befragten zumindest teilweise einen Einsatz von OEE-Management in ihrem Unternehmen verwenden. Dadurch wird erkenntlich, dass sich das OEE-Management zur Anlagenverbesserung bereits etabliert hat und seither mit Sicherheit noch an Relevanz gewonnen hat. Mit steigendem Fokus auf Digitalisierung und Automatisierung wird die perfekte Anlagenproduktivität immer relevanter, weshalb in Zukunft die Kennzahl OEE eine wichtige Rolle in jedem produzierenden Unternehmen spielen wird.
IT Digitalisierung: OEE als Konzept
kpibench ist Digitales Shopfloor-Management für die produzierende Industrie.
Als besonders benutzerfreundliche Cloud-Lösung vereinfacht sie die Überwachung und Analyse der Produktion massiv und trifft mit selbstlernenden Algorithmen geschäftsrelevante Vorhersagen.
Der Fokus der Lösung liegt im Fördern der Zusammenarbeit aller produktionsrelevanter Stakeholder durch digital gestütze Kommunikationsmittel: Geschäftsführung, Produktions-, Betriebs-, Werksleitung, Planung, Controlling, Instandhaltung, Schicht-& Maschinenführer.