Verluste bei der Kennzahl OEE

Es gibt drei verschiedene Hauptarten bei Verlusten, den Verfügbarkeitsverlust, den Leistungsverlust und den Qualitätsverlust. Bei den drei Verlustarten gibt es unterschiedliche Gründe warum der Verlust auftritt. Die Erfassung dieser Verlustarten ist notwendig für die Berechnung der OEE.

Die Kennzahl OEE wird errechnet mit der Formel: 

Verfügbarkeitsgrad x Leistungsgrad x Qualitätsgrad. 

Diese 3 Teilkennzahlen haben verschiedenen Verluste, die entstehen können.

Verfügbarkeitsverluste: Unter Verfügbarkeitsverluste versteht man alle Stillstände der Anlage. Hier kann entnommen werden zu welchem prozentuellen Anteil die Anlage steht bzw. läuft.

Leistungsverluste: Leistungsverlust geschieht, wenn die Anlage langsamer betrieben wird als möglich. 

Qualitätsverluste: Dieser Verlust bezieht sich auf die Qualität der Produkte. Darunter fällt beispielsweise Ausschuss, Nacharbeit und Sonderfreigaben.

Diese 3 Arten von Verlusten können weiter aufgegliedert werden.

Verfügbarkeitsverluste

Verfügbarkeitsverluste können jeweils noch weiter untergliedert werden. Diese Verlustart erkennt man, wenn die Maschine steht, obwohl sie zur Produktion geplant war. Der Verfügbarkeitsverlust kann weiters untergliedert werden in geplante und ungeplante Verluste (siehe Abbildung). Im Folgenden werden die Verlustarten detaillierter beschrieben.

Technische Stillstände bzw. Anlagenstörung

Technische Stillstände kommen durch technisch bedingte Ausfälle einer Anlage. Die Zeit, die für die Problembehebung notwendig ist, bildet den Verlust. Hierbei ist nicht relevant, wer die Störung behebt.

Organisatorisch bedingte Stillstände

Unter diese Verlustart fällt es, wenn die Maschine aufgrund fehlenden Personals steht. 

Fehlendes Material

Ein Stillstand der Maschine aufgrund fehlenden Materials sind Verfügbarkeitsverluste. Darunter versteht man, wenn zu wenig Mengen an Rohstoffen, Ladungsträgern, Verpackungsmaterial oder anderen Betriebsstoffen vorhanden sind. Es wird nicht betrachtet, ob dieses Material im Unternehmen nicht vorhanden ist oder der innerbetriebliche Transport zu langsam war. Unter diese Kategorie fällt auch, wenn sich Fertigprodukte in der Maschine anstauen, da der Abtransport dieser nicht reibungslos funktioniert. 

Wartung, Inspektion, Reinigung

Wenn Wartungen, Inspektionen oder Reinigung durchgeführt werden und dabei die Maschine steht, dann ist dies ein Verfügbarkeitsverlust. 

Rüsten (Umbau, Formatwechsel, Spülen)

Unter diese Art von Verlust, fällt alles rund um das Rüsten. Die Rüstzeit ist die Zeitspanne zwischen dem letzten Gutteil des vorherigen Loses bis zum ersten Gutteil des nächsten Loses.

Umgang Pausenzeiten, Frühzeitiges Schichtende

In der grundsätzlichen Berechnung zählen Pausenzeiten nicht als OEE-Verlust, denn es handelt sich um ausgeplante Zeiträume. Fall die Maschine aber während der Pausenzeit produzieren könnte, sollten Pausenzeiten zur Berechnung hinzugefügt werden. Daraus soll der Anreiz geschaffen werden, dass die Pausenzeiten mit Mitarbeiterrotation betrieben werden und somit weniger Verluste entstehen. 

Falls ein Fertigungsauftrag vor Schichtende fertiggestellt wurde und kein Folgeauftrag ansteht, sollte die OEE-Berechnung gestoppt werden. Ansonsten kann die Produktion zu Überproduktion bzw. Überlieferung motiviert werden. 

Neben den Verfügbarkeitsverlusten gibt es die Leistungsverluste. 

Leistungsverluste

Leistungsverluste sind jene, die während der Laufzeit der Anlage stattfinden und die Ausbringung pro Stunde reduzieren. Unterteilen lässt sich dies in reduzierte Geschwindigkeit, konstruktive bzw. produktspezifische Geschwindigkeitsverluste, sowie Kurzstillstände.

Reduzierte Geschwindigkeit

Wenn eine Anlage nicht mit maximal möglicher Geschwindigkeit läuft, dann entsteht diese Verlustart. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, wie beispielsweise damit Kurzstillstände vermieden werden oder weil zu wenig Personal vorhanden ist, um alle Anlagen mit normaler Geschwindigkeit zu betreiben. 

Produktbedingte/Konstruktive Geschwindigkeitsverluste

Die Geschwindigkeit der Anlage kann auch von dem zu produzierenden Produkt abhängen. Oftmals unterscheiden sich die verschiedenen Produkte in ihren Zykluszeiten. 

Kurzstillstände

Stillstände der Maschine fallen in den meisten Fällen unter Verfügbarkeitsverluste. Hier ist jedoch zu Unterscheiden wie lange der Stillstand andauert. Wenn ein Stillstand im Sekundenbereich bzw. einstelligen Minutenbereich liegt, dann wird dies als Leistungsverlust eingestuft. In der Praxis hat sich für Kurzstillstände der Wert von unterhalb 5 Minuten etabliert. Somit zählen Stillstände die länger als 5 Minuten andauern zu Verfügbarkeitsverlusten. 

Gründe für Kurzstillstände:

·      Eingeklemmte Produkte

·      Verklemmte Rohmaterial in der Zuführung

·      Volle Magazine bei Fertigwaren

·      Stopps durch Personal zur Entfernung von fehlerhaften Teilen

Neben Verfügbarkeitsverlusten und Leistungsverlusten gibt es noch die Qualitätsverluste. 

Qualitätsverluste

Unter Qualitätsverluste fallen fehlerhafte Produkte, die von den Gutteilen abgezogen werden müssen. Somit wird ein fehlerhaftes Produkt als Verlust in Bezug auf OEE gewertet. In diesem Fall ist es irrelevant, ob dieses Produkt nachbearbeitet werden kann oder nicht.

Ausschuss, Nacharbeit

Falls fehlerhafte Produkte produziert wurden, fallen diese unter Ausschuss oder im besseren Fall unter Nacharbeit. Da für die Herstellung von fehlerhaften Produkten trotzdem die Anlagenkapazität belegt wurde, muss es in die OEE Berechnung miteinbezogen werden. Ausschuss bedeutet, dass ein fehlerhaftes Produkt irreparabel ist und entsorgt werden muss. Wiederum Nacharbeit bedeutet, dass dieses Produkt mit zusätzlichen Arbeitsschritten in einen verkaufbaren Zustand versetzt werden kann. 

Anfahrverluste, Ausbeute

Zu Anfahrverluste zählt der Materialverlust beim Anfahren der Maschine zu Schichtbeginn oder nach einem Rüstvorgang. Zusätzlich gehören hier die Produkte hinzu, die von der Qualitätssicherung zur Probe entnommen werden.

IT Digitalisierung: Verluste bei der Kennzahl OEE

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