Die Einführung von TPM kann durch eine erfolgreiche Erfüllung von 12 Schritten geschehen. Jedoch ist bei der Einführung zu beachten, dass diese Implementierung nicht als ein Projekt angesehen werden kann. Vielmehr ist es eher als Beginn einer Entwicklung ohne fixes Ende anzusehen.
12 Schritte der TPM Einführung
- Commitment des Top-Managements zur TPM Einführung
- aktive Werbung der TPM Initiative
- Festlegung der Ziele
- Aufbau einer TPM-Organisation
- Aufbau eines TPM-Masterplan
- Kick-Off Meeting als Startschuss
- Fokus auf die Produktionseffektivität
- Zielgerichtete und kontinuierliche Verbesserung
- Autonome Instandhaltung
- Geplante Instandhaltung
- Kompetenzmanagement
- Fokus auf den Baustein Anlaufmanagement
- Fokus auf den Baustein Qulitätserhaltung
- Fokus auf den Baustein TPM in administrativen Bereichen
- Fokus auf den Baustein Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz
- Konsolidierung
Schritt 1:
Allgemein ist es notwendig, dass vor anstehenden Veränderungen im Unternehmen das volle Bekenntnis des Top-Managements gesichert ist. So ist es auch bei der Einführung von TPM der erste Schritt für eine erfolgreiche Durchsetzung der Veränderung. Das Commitment des Top Managements ist besonders wichtig, da eine TPM Einführung grundlegende Veränderungen und meist Widerstände mit sich bringt.
Schritt 2:
Für eine erfolgreiche Implementierung ist eine motivierte Belegschaft wichtig. Hierfür ist es essentiell, dass die Vorteile und der daraus resultierende Nutzen für die Belegschaft offen kommuniziert wird. Für die Führungskräfte ist es auch notwendig, über Seminare nachzudenken.
Schritt 3:
Im Schritt 3 werden Ziele für die TPM Einführung festgelegt. Hierbei unterstützen Verlustanalysen, durch welche erste Handlungsfelder identifiziert werden können. Die Entwicklung von passenden und realistischen Zielen ist in diesem Schritt von großer Bedeutung.
Im Allgemeinen sollten Ziele SMART formuliert werden, damit diese bestmöglich eingehalten werden können. Die TPM Ziele sollen aus den allgemeinen Unternehmenszielen abgeleitet werden, wodurch ein stringenter Zusammenhang der beiden Ziele realisiert werden kann. Hierfür ist jedoch notwendig, dass die allgemeinen Unternehmensziele bereits Ansatzpunkte für das Herunterbrechen in kleinere Ziele liefern. Des Weiteren ist es sinnvoll zu überprüfen, ob die Führungskräfte die Ziele verstanden und verinnerlicht haben.
Ein beispielhafter Aufbau von heruntergebrochenen Zielen:
- Unternehmensziele
- Bereichsziele
- Teamziele
- Verluste
- PDCA
Schritt 4:
Dieser Schritt fokussiert sich auf den Aufbau einer TPM Organisation. Hier wird entschieden welche TPM Bausteine zu Beginn eingeführt werden. Zu beachten ist die frühzeitige Einbeziehung des Betriebsrates, damit die Skepsis und der Widerstand möglichst gering gehalten werden kann.
Da die Betriebsräte auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rücksicht nehmen, ist auch mit skeptischen Betriebsräten zu rechnen. In den meisten Fällen beruht die Skepsis der Betriebsräte auf dem Verdacht der Arbeitsplatzreduktion oder Arbeitsverdichtung durch die Veränderung.
TIPP: Für eine TPM Implementierung ist es hilfreich, wenn die Betriebsräte in TPM Teams einbezogen werden und auch konkrete Aufgaben übernehmen. Beispielsweise sind Aufgaben im Bereich des Baustein Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz- und Umweltschutz sehr beliebt.
Schritt 5:
In diesem Schritt beziehen sich die Aufgaben auf den Aufbau eines TPM Masterplans. Dieser zeigt geplante Aktivitäten zur Implementierung für die folgenden drei bis fünf Jahre. Sinnvollerweise werden diese Aktivtäten auf Jahre, Quartale und Monate heruntergebrochen.
Schritt 6:
Nach erfolgreicher Absolvierung der vorhergehenden Schritte ist es nun möglich das Kick-Off abzuhalten. Das Kick-Off Meeting ist der offizielle Startschuss für die TPM Einführung. Für das Kick-Off werden vor der gesamten Belegschaft die Ziele, der Masterplan und erste Maßnahmen vorgestellt. Die Frage nach dem „Warum“ ist unbedingt zu klären, um gegebenenfalls Widerstände zu vermindern.
Schritte 7-11:
Bei diesen Schritten handelt es sich um den Roll-Out der TPM Bausteine. Die zeitliche Abfolge der Implementierung wird geplant über den Masterplan. Für die TPM Einführung wird empfohlen, dass zu Beginn der Fokus auf die Steigerung der Produktionseffektivität gelegt wird. Hierfür sind die folgenden Bausteine ein zielführendes Mittel:
- „Zielgerichtete und Kontinuierliche Verbesserung“
- Autonome Instandhaltung
- Geplante Instandhaltung
- Kompetenzmanagement
Auf diesen Schritt soll die Einführung von weiteren Bausteinen folgen. Eine strikte Einhaltung der Reihenfolge ist hierbei nicht für den Erfolg verantwortlich. Vielmehr ist es essenziell, dass die Einführung der Bausteine an die aktuellen Gegebenheiten des Unternehmens angepasst werden.
Allgemein kann davon gesprochen werden, dass es kein Rezept für eine erfolgreiche Implementierung gibt. Vielmehr ist jede Implementierung mit genauen Analysen und Abstimmungen verbunden.
Schritt 12:
Im Schritt 12 handelt es sich um die Konsolidierung. Zu diesem Zeitpunkt sind alle acht Bausteine von TPM eingeführt und werden kontinuierlich und nachhaltig in das gesamte Unternehmen ausgebaut. Die Aufgabe der Führungskräfte ist es nun TPM voranzutreiben. Spätestens in dieser Phase ist TPM auf die gesamte Supply Chain auszuweiten.
Einsparungen durch TPM
Bis eine TPM Implementierung die investierten Mittel wieder eingespart hat, können Jahre vergehen. Die exakte Zeitspanne bis zur Erreichung der investierten Mittel ist individuell in jedem Unternehmen. Häufig ist mit mindestens 12 Monaten bis drei Jahren zu rechnen. Laut Erfahrungswerten erhalten Unternehmen, welche die Veränderung aktiv vorantreiben, innerhalb von drei bis fünf Jahren das drei bis fünf Fache an der Investitionssumme zurück. Somit zeigt sich, dass man durch TPM langfristig das Unternehmen verbessern kann.
IT Digitalisierung: Wie kann TPM erfolgreich eingeführt werden?
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